Geschichte Bargloys

Bargloy- ein Ort mit langer Geschichte und Tradition:

Geschichtlich ist nicht nachweisbar, wann genau der Ort Bargloy gegründet wurde. Allerdings lassen die besonderen lokalen Gegebenheiten (Wald, Talaue der Brookbäke, Großsteingräber, Hügelgräber) vor Ort vermuten, dass bereits sehr früh Siedlungen vorhanden waren. Die Bargloyer Steinkiste stammt voraussichtlich aus der Zeit 1500 v. Chr. noch älter sind die Megalithgräber ( z. B. „Hohe Steine“- nördliche Bauerschaftsgrenze zur B 213), die auf frühe Besiedlung hier vor Ort zurück schließen lassen.

Schriftlich taucht Bargloy namentlich 872 n. Chr. erstmals auf. Wildeshausen gehörte damals unter Graf Waltbert zum Ostfrankenreich König Ludwigs des Deutschen. Waltbert gründete damals eine Familienstiftung, die an die Gesamtheit seiner Klosterbrüder überging. In dem Stiftungsakt wurden alle Güter und Habseligkeiten aufgeführt – darunter neben Hanstedt und Düngstrup auch der Ort „Berglegenom“=Bargloy (vorher auch Berclage, Barglay).
Später taucht Bargloy noch einmal in der Heberolle des Klosters Corvey auf (um 1000 n. Chr.). Wahrscheinlich handelte es sich dabei um eine so genannte „Eschsiedlung“. Mit 5 Gulden Gesamtsteueraufkommen am Kirchspiel Wildeshausen (insgesamt 56,5 Gulden Einnahmen) brachte Bargloy bereits einen erheblichen Anteil an den Einnahmen auf.
Lange Zeit bestand die Ortschaft aus einem Vollmeier- und 4 Halbmeierbetrieben. Heute spielt die Landwirtschaft nur noch bei 2-3 Betrieben eine größere Rolle.
Der Bodenabbau hat wie die ehemalige Mülldeponie des Landkreises Oldenburg die Topografie nachhaltig verändert. Bei genauem Betrachten lassen sich die alten Abbaugebiete anhand der Reliefveränderungen ohne weiteres Erkennen. Teile des letzten Abbaus in den 70‘iger und 80‘iger Jahren des vorigen Jahrhunderts dienen heute der Renaturierung. Die Mülldeponie wurde am 22.05.1992 endgültig geschlossen (Versiegelung) – heute werden dort noch Wertstoffhof und Kompostsammelstelle vorgehalten.
Seit Mitte der 90-ziger Jahre setzte innerhalb der Bauerschaft ein Strukturwandel ein. Durch städtebauliche Instrumente ist begrenzt die „Sicherung der Generationen“ gestärkt worden, da vereinfacht „das sonstige Wohnen“ aufgrund veränderter Immissionsrandbedingungen ermöglicht wurde. Hintergrund war ein Abwandern der Nachkommen in die benachbarte www,wildeshausen.deStadt Wildeshausen. Seither kann die Einwohnerzahl gesichert werden.
2005 besitzt Bargloy 83 Einwohner, davon 38 Männer und 45 Frauen, die Gesamtfläche beträgt etwa 400 ha. Die Bauerschaft liegt zwischen der B 213 im Norden und der L 873 im Süden und umfasste bis Anfang der 90 - ziger Jahre auch den Bereich des „Bargloyer Sandes“ (Spascher Sand). Im Osten grenzt das Stadtgebiet Wildeshausen an – im Westen die Ortschaft Holzhausen.
Zwar gibt es in Bargloy keine Dorfgemeinschaft im Sinne eines Vereins, dennoch treffen sich die Nachbarschaften regelmäßig zu Geburtstags- oder Familienfeiern. Das traditionelle Kranzbinden wird dabei hochgehalten – ebenso das Binden einer Ehrenpforte zum Schützenfest in Lüerte. Das „kulturelle Jahr“findet seinen Auftakt mit einer Kohltour und endet mit dem Sommergrillen im August.

Jens Kuraschinski
-Bezirksvorsteher-